Angebote zum Bereich „Mensch & Mensch“
Hofvormittag:
Ziel des Hofvormittages ist es, dass Schüler einen Bezug zu den Tieren in der Landwirtschaft aufbauen, die als Nutztiere eine große Bedeutung für unsere Ernährung haben.
Die Tiere sind authentisch in ihrem Verhalten. Daher schafft der Umgang mit Tieren oft soziale Verhaltensgrundlagen bei Schülern mit schwierigem Sozialverhalten. Sie müssen sich zwangsläufig auf das Tier einlassen, und erleben dann oft einen Erfolg, weil die Tiere uns Menschen mit anderen Maßstäben messen. Dieser Erfolg ermutigt, sich auch auf andere Menschen mehr einzulassen.
Gerade bei sozial auffälligen und behinderten Menschen wurden schon erstaunliche Talente und Einfühlungsvermögen im Umgang mit den Hoftieren beobachtet.
Die Schüler arbeiten auch häufig nach kurzer Einweisung eigenständig in Kleingruppen, z.B. bei der Schweinefütterung, beim Stall ausmisten oder Pfostensetzen.
Thementage:
Auch bei den Thementagen arbeiten und lernen die Schüler oft frei in Kleingruppen, untersuchen und messen oder lernen bestimmte Handwerke.
GSM- Projekt: Ein Jahr auf dem Ingenhammshof
Frontalunterricht und Lehrerzentrierung sowie Theorie und rein schriftliche Leistungen finden am Ingenhammshof keinen Platz.
Die SchülerInnen lernen in Kleingruppen, arbeiten praktisch und füreinander, erforschen und erproben gemeinsam und steuern, leben und erleben einen Bauernhof.
Soziales Lernen ist üblich bei der Arbeit auf dem Ingenhammshof. Materialien und Geräte sind vielfältig, die Aufgaben oft nur gemeinsam zu lösen.
Gerade bei der Stallarbeit (Material kann auf unserer Website heruntergeladen werden), die oft körperlich anstrengend ist kommt es zu Konflikten und Diskussionen, wegen der großen Motivation ist aber das Bestreben groß, diese Konflikte durch Argumente und Kompromisse zu lösen.
Auch der Umgang mit den Tieren hilft, Sozialverhalten zu trainieren (s. Hofvormittag).
Auch bei den anderen Schülern steht Kleigruppenarbeit und gemeinsames Arbeiten im Vordergrund.
Das gemeinsame Mittagessen ist ein Ereignis auf das sich alle freuen, viele sind hungrig und gemeinsam schmeckt es scheinbar besser, wenn Mitschüler essen ist der Einzelne oft geneigt neues oder ungewohntes zu probieren und Vertrauen in die gesunde, selbstgemachte Nahrung zu finden. Essensrituale sind selbstverständlich und machen das Essen auch zu einem kulturellen Erfolg.
Kooperation mit Studenten und Referendaren
Studenten und Referendare verschiedener Universitäten und Studienseminare besuchen den Hof regelmäßig und unterstützen die Arbeit mit den Schülern. Diese angehenden Lehrer absolvieren ihre schulpraktischen Studien oder gestalten den Unterricht neben der Betreuung mit.Sie bekommen am Ingenhammshof oftmals den ersten Kontakt zu den Schülern, der sehr viel intensiver stattfindet, als dies im Rahmen des Unterrichts im Klassenraum möglich wäre. Nebenbei lernen sie die vielfältigen Möglichkeiten eines außerschulischen Lernortes und eines handlungsorientierten Unterrichts – wichtige Voraussetzung dafür, dass sie diese Methoden später im eigenen Unterricht ebenfalls einsetzen können.
Öko-Hof und Treffpunkt im Stadtteil
Neben den Kindergärten, Schulklassen und Lehrerfortbildungen sind auch immer einige Bewohner des Stadtteils auf dem Hof: Ausflügler gehen spazieren, Kinder spielen, türkische und deutsche Rentner diskutieren über die besten Methoden der Bohnenzucht usw. Als Relikt aus alten Tagen ist der Ingenhammshof heute eine feste Institution, die aus dem Stadtteil nicht mehr wegzudenken ist. Der Hof engagiert sich stark für die Entwicklung des Stadtteils und ist Mitinitiator eines hier etablierten Runden Tisches, an dem Politik, Verwaltung, Schulen, Firmen, Vereine und Bürger gemeinsam daran arbeiten, die Idee einer nachhaltigen Entwicklung durch konkrete Projekte umzusetzen.