Der Ingenhammshof gestern und heute
Der Ingenhammshof liegt inmitten des dichtbesiedelten Duisburger Nordens vor der Kulisse des stillgelegten Hüttenwerks Duisburg-Meiderich, das sich in Form des Landschaftsparks Nord zum Industriemuseum entwickelt hat. Er gehört zu den wenigen verbliebenen Zeugen bäuerlicher Kulturlandschaft in dieser Region.
Seit dem Mittelalter wurde hier Landwirtschaft betrieben: Schon 1644 wird ein gewisser „Dirk in gen Hamm“ in einer Urkunde erwähnt. Schon bald nach dem Anblasen des ersten Hochofens im neuen Meidericher Hüttenbetrieb (1903) nahm der Ingenhammshof enge Beziehungen zu seinem neuen Nachbarn, dem Thyssen-Hüttenwerk, auf. Der Hof wurde Lieferant für die werkseigenen Lebensmittelgeschäfte und später dann für einige Jahrzehnte Fuhrhalterei. 1919 wurde der Hof mit allen Flächen an August Thyssen verkauft. Von 1920 bis in die 70er Jahre bewirtschaftete die Familie Scheiermann den Hof als Pächterin.
Zwischenzeitlich verkaufte die August-Thyssen AG den Hof an die Stadt Duisburg (1974). Als 1980 der Abbruch des Hofes drohte, setzte sich die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Duisburg erfolgreich für die Erhaltung ein und wurde Pächterin des Hofes. Bis Ende 1993 war der Ingenhammshof ein Zentrum für offene Kinder- und Jugendarbeit. Nach dem Umbau des Hofes im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Emscher Park wurde das Konzept einer Kinder- und Jugendfarm realisiert. Seitdem wird der Ingenhammshof als Lehr- und Lernbauernhof betrieben.